Herzogtum Schleswig bis 1867
Abt. 169: Domkapitelsamt
Geschichte
Das Domkapitelsamt umfasste die gesamten Besitzungen des Domkapitels von Schleswig und blieb auch nach dessen Auflösung 1658 bestehen. Während der Reformation unter landesherrliche Herrschaft gefallen, war es ursprünglich zwischen dem König von Dänemark und den Herzögen von Schleswig-Holstein-Gottorf geteilt. 1721 fiel das Domkapitelsamt vollständig an den König. Bereits 1661 waren drei Domkapitelsdistrikte eingerichtet worden, die aus älteren Vogteien mit je einem Vogt an der Spitze bestanden. Dem 1. Domkapitelsdistrikt (königlicher Anteil) gehörten die Vogteien Ulsnis, Berend und Stedesand an; der 2. Domkapitelsdistrikt (herzoglicher Anteil) umfasste die Vogteien Gammelbygaard, Alsen, Hackstedt, Koxbüll, Langenhorn und Kosel; der 3. Domkapitelsdistrikt (herzoglicher Anteil) beinhaltete die Besitzungen in Schleswig, die Insel Arnis, die Vogtei Grödersbye, Ulsnisser Pflüge, Tolker und andere Pflüge sowie das Dorf Sandbek. Der Amtmann von Hütten war zugleich Amtmann des Domkapitelsamtes und wurde Oberdominspektor genannt. Ihm unterstand als Amtsverwalter der sogenannte Dominspektor. 1777 wurde das Domkapitelsamt aufgehoben, die Besitzungen an die umliegenden Ämter verteilt.
Bestandsgeschichte
Der Bestand umfasst neben Akten des Domkapitels die Archive des Oberdominspektors und des Dominspektors. Es sind vor allem Akten allgemeineren Inhalts, der überwiegende Teil der Spezialakten wurde bereits 1777 bei der Auflösung des Domkapitelsamtes an die Nachfolgeämter verteilt und ist dort zu suchen.
Summarische Angaben zum Inhalt
Grenzsachen; Justiz- und Polizeisachen; Kirchenvisitationen; Schulwesen; Einzelne Kirchspiele: Arnis, Dom, Nübel und Tolk, Rabenkirchen, Ulsnis; Kammersachen; Beamte; Archiv; Handwerker und Privilegierte; Protokolle; Rechnungen.
Umfang 24 lfm | Laufzeit 1526-1891
Hinweis auf andere Bestände
Die Erdbücher des Domkapitels befinden sich in Abt. 400.1 (siehe Bestandsgruppe "Sammlungen").